Wer bereits in der Kommunikation mit Leaks zu kämpfen hatte, weiß um die Bedeutung einer guten Vorbereitung und schnellen Reaktionsfähigkeit. Häufig wird in solchen Situationen dem anfragenden Journalisten die höchste Aufmerksamkeit gewidmet. Lässt man die interne Kommunikation hierbei gänzlich links liegen, kann dies je nach Situation zu starken Irritationen, Unsicherheiten und mittelfristig im schlimmsten Fall sogar zum Weggang geschätzter Mitarbeiter führen.
Bei einer Insolvenz im Einzelhandel vor einigen Jahren war genau dies der Fall: Noch vor Anmeldung des Verfahrens erreichte die Kommunikationsabteilung eine Anfrage der Bild Zeitung aus Berlin. Damals hatte der Redakteur bereits alle Informationen vorliegen und wollte dazu nur noch eine offizielle Stellungnahme. Hier konnte man mit dem Redakteur noch die Vereinbarung treffen, dass er erst die Information der Mitarbeiter an den zwei zentralen Standorten abwartet, bevor er seinen Artikel veröffentlicht. Im Gegenzug erhielt er exklusiv die vorbereitete Pressemitteilung, noch bevor sie an die anderen Pressevertreter gegeben wurde. Dieses Leak sorgte jedoch dafür, dass die Mitarbeiter in den einzelnen Filialen nicht mehr zeitnah informiert werden konnten. Telefonate und E-Mails an die Filialleitung und eine entsprechende Information der Mitarbeiter benötigt Zeit. Deutlich mehr Zeit, als die Verbreitung von Nachrichten im Internet. Mitarbeiter erfuhren so in großen Teilen von der Insolvenz ihres Unternehmens aus der Presse. Entsprechende Aussagen tauchten dann auch wenig später im Fernsehen auf. Damit war aus der Perspektive der internen Kommunikation der Worst Case eingetreten.
Wie hätte man dies verhindern können?
Auch wenn die Krise nicht das oben beschriebene Ausmaß annimmt, kann eine zu langsame Kommunikation von der rasenden Geschwindigkeit der Nachrichtenverbreitung gnadenlos überrollt werden. Hier bleibt Unternehmen nur der Angriff nach vorne. Mit einem gut etablierten Social Intranet lässt sich auf jedwede Situationen schnell reagieren und Mitarbeiter können in der breiten Masse abgeholt werden, noch bevor der Journalist seinen Artikel verfasst hat. Das mag der persönlichen Information nicht immer vorgezogen werden, ist aber besser, als von der Presse zu erfahren, was gerade mit dem eigenen Unternehmen und eventuell dem eigenen Arbeitsplatz passiert.
Social Intranet rechtzeitig etablieren
Wie ganz grundsätzlich in der Krisenkommunikation muss man sich in ruhigen Zeiten auf den Sturm vorbereiten. Die Einführung eines gut funktionierenden Social Intranets kostet Zeit. Mitarbeiter müssen von der Lösung überzeugt werden und den Umgang erlernen. Das geht nicht von heute auf morgen. Dabei ist die schnelle und effektive Kommunikation – und damit die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit – nicht der einzige Vorteil eines Social Intranets. Je nach Unternehmen können Arbeitsprozesse vereinfacht, beschleunigt und die Zusammenarbeit ganz allgemein enorm verbessert werden. Der Such- und Kommunikationsaufwand lässt sich reduzieren, Projekte lassen sich wesentlich effizienter bearbeiten und so wird über den Mehrwert für den Kunden ganz real der Umsatz des Unternehmens gesteigert.
Eine gut etablierte Social-Intranet-Lösung hat also nicht nur in Krisenzeiten große Vorteile, sondern kann das Arbeiten innerhalb eines Unternehmens ganz allgemein auf ein ganz neues Level heben.