Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Eine alte Weisheit, die auch für Videos gilt – das am schnellsten wachsende Content-Format in den Social Media. Sie sind, wie Christian Müller von sozial-pr erklärte, für ein echtes, emotionales und ansteckendes Storytelling enorm wichtig und bieten viele Vorteile. Vorausgesetzt sie sind gut gemacht!
Mit dieser Ansage begann am 13. Juni der 2. Social-Media Stammtisch Ruhrgebiet in Essen. Im Unperfekthaus stand alles im Zeichen von „Videos für und in Social Media“, wobei drei zentrale Fragen durch den Abend führten:
- Welche Videoformate haben sich für wen bewährt?
- Wie sieht ein gutes Video aus und welche Eigenschaften und Struktur sollte es aufweisen?
- Von welchen Videos können Unternehmen, Freelancer und Blogger gleichermaßen lernen?
Als gutes Beispiel zeigte Müller ein Video der Bloggerin Juliane Helmke. Sie gehört mit Ihrem Blog heimatPOTTential zu den größten Lifestyle-Bloggern in Deutschland und bindet immer wieder sehenswerte und selbsterstellte Videos im und aus dem Ruhrgebiet in ihre Beiträge ein.
Welchen Zweck erfüllen Videos?
Videos bieten eine Menge Vorteile, erklärte Müller. Sie sind persönlich, authentisch, angesagt, interaktiv, animierend und reichweitenstark. Die eigenen Botschaften lassen sich so nicht nur sehr gut transportieren, sondern bieten auch Abwechslung.
Denn im Gegensatz zu Texten bleiben Bilder bis zu 200-mal besser im Kopf verankert.
Ein unschlagbares Argument. Zudem haben sie das Potenzial, auch viral ein Erfolg zu werden. Gut gemacht begeistern Videos eine große Zahl an Zuschauern, die bereit sind, diese in ihrer Community zu teilen. Doch Vorsicht: Die Kanäle unterscheiden sich und nicht jedes Video passt in jedes Netzwerk.
Jeder Kanal braucht seine eigene Strategie
Video ist nicht gleich Video, das gilt erst recht in den unterschiedlichen Social Media-Kanälen. Denn es gibt unterschiedliche Begrenzungen bei der maximalen Länge eines Videos, daher müssen diese kanalspezifisch aufbereitet werden. Clips auf Twitter können bis zu 30 Sekunden, auf Instagram bis zu 15 Sekunden und bei Vine maximal 6 Sekunden lang sein. Wenn ein Unternehmen sich auf all diesen Kanälen präsentieren will, weil seine Zielgruppe sich dort aufhält, dann sollte jedes Netzwerk in der Strategie gesondert berücksichtigt werden. Denkbar wäre beispielsweise, dass auf Vine der Teaser, auf Instagram der Trailer und der Film am Ende auf YouTube gezeigt wird.
Videos brauchen ein Konzept
Wie jede Kommunikation sollte auch ein Video geplant werden. Ein Storyboard hilft oftmals dabei festzulegen, welche Bilder und Sequenzen im Film auftauchen sollen, um die gewünschte Geschichte zu erzählen. Christian Müller gab die Empfehlung, Videos in sechs Abschnitte einzuteilen, nämlich in:
- Opener
- Intro
- Einleitung
- Hauptteil
- Zusammenfassung
- Call to Action und Verweise
Als Formate bieten sich für den Einstieg eher kurze Videos an, in denen direkt zu einem bestimmten Thema in die Kamera gesprochen wird. Der Inhalt bestimmt dabei die Videolänge, erklärte Müller und fügte hinzu, dass auch längere Videos kein Problem seien, wenn das Thema spannend ist. Eine Idee für Unternehmen könnte beispielsweise sein, auch Mitarbeiter einzubinden, um Transparenz zu schaffen bzw. einen interessanten Blick hinter die Kulissen zu bieten. Alternativ lassen sich auch Tutorials in Form von Screencasts oder Präsentationen mit Voice Over einsetzen.
Gute Übungsmöglichkeiten, um ein Gefühl für Videos zu erhalten, bieten die Social Media-Kanäle Instagram und Vine, weil sie eine eingebettete Videofunktion haben. Facebook selbst bietet diesen Service aktuell nur ausgewählten Personen an, die zumeist einen gewissen Promintenstatus haben. Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch alle anderen User hier Videos erstellen können.
Zum Schluss gab Christian Müller noch einige Tipps für die zukünftige Umsetzung:
- Nur Themen nutzen, die sich auch für Videos eignen und erklären lassen.
- Ausprobieren und mit dem Medium vertraut werden, bevor man offiziell an den Start geht.
- Regelmäßigkeit und hohe Qualität schlagen Aktionismus.
- Tun heißt das Gebot der Stunde, nicht Perfektionismus.
Eine Zusammenfassung des Vortrags findet ihr auf Storify. Danke an Burkhard Asmuth von Contunda UG und Co-Moderator von hashtag-some Ruhrgebiet.