Im Rahmen eines Kundenprojekts beschäftige ich mich gerade intensiver mit dem Bereich Mode auf Pinterest. Was liegt da näher, als eine Modebloggerin zum Thema Pinterest zu interviewen? Mein Blick als Pinterest-Beraterin ist ja doch ein ganz anderer, insofern ist es immer spannend, die Perspektive von Nutzern zu erfahren. Darum freue ich mich sehr, dass mir Katharina Haßel von Some Kind of Fashion ein paar Fragen über ihre Pinterest-Nutzung beantwortet hat. Katharina bloggt über Mode- und Lifestylethemen. Was mich dabei angesprochen hat ist ihre Nischenbildung, die für Pinterest natürlich ideal ist: Katharina möchte auf Ihrem Blog und auf Pinterest zeigen, dass man auch ohne die neusten und teuersten Designerteile tolle Looks stylen kann. Sie präsentiert individuelle Outfitideen, die für jeden zu jeder Zeit tragbar sind sowie Inspiration, wie Frauen ihre Alltagsmode gestalten können.
Hallo Katharina, seit wann bist du auf Pinterest aktiv?
Mein erster Pin stammt vom 20.01.2017. Zuvor war ich auf Pinterest nur im privaten Bereich aktiv, um Inspiration zu finden und nach neuen Ideen Ausschau zu halten. Seit Anfang 2017 nutze ich Pinterest auch für meinen Blog und habe mir ein Business-Profil eingerichtet.
Du hast eine interessante Nische gefunden, nämlich wie man mit wenig Geld tolle Styles landet. Wie setzt du das auf Pinterest um?
Ich pinne meine Outfits, die ich auf meinem Blog zeige, auch auf Pinterest und teile sie auf verschiedenen Gruppen-Boards. Selbst suche und pinne ich zusätzlich Looks, die mir gefallen und bei denen ich Alternativen im Kopf habe oder sogar sehe, dass die Nutzerin auch auf Produkte gesetzt hat, die für jeden erschwinglich sind.
Nutzt du Pinterest für dein Business oder betreibst du es nebenbei?
Mein Blog und damit verbunden natürlich alle Social-Media-Plattformen, die ich bespiele, betreibe ich nebenberuflich. Das zwar als kleines Business, aber eben nicht als hauptberufliche Tätigkeit, daher würde ich mich eher als Nebenbei-Betreiber verstehen. Das hat unweigerlich zur Konsequenz, dass oft die Zeit knapp ist und andere Dinge in den Vordergrund rücken. Ich plane aktuell wieder mehr Zeit in Pinterest zu investieren, weil ich glaube, dass dort viel Potenzial liegt und es ein sehr nutzerfreundliches Medium ist, das sicherlich noch viel weiter wachsen wird.
Was schätzt du am meisten an Pinterest?
Ich schätze an Pinterest, zum einen aus Benutzersicht, dass es eine leichte Bedienung hat. Man versteht schnell und unkompliziert, wie die Plattform aufgebaut ist und kann sie somit gleich für sich nutzen. Außerdem schätze ich die unglaubliche Vielfalt! Wenn ich etwas suche, sei es Outfit-Inspirationen, Rezepte, Ideen für Interior oder DIY-Projekte, weiß ich, dass ich auf Pinterest fündig werde. Aus Sicht der Bloggerin schätze ich sehr, dass kein Konkurrenzkampf herrscht wie auf anderen Social Media. Es geht wenig um Likes und Follower sondern wirklich und ehrlich um guten Content. Das ist sehr angenehm.
Wie sieht deine Pinterest-Strategie aus? Pflegst du bestimmte Routinen?
Ich versuche (immer gelingt es mir nicht) regelmäßig zu pinnen, sprich mehrmals die Woche und dabei eigene Pins, sprich Inhalte aus meinen Blogbeiträgen, und Repins anderer Nutzer zu kombinieren, da so ein guter Mix aus eigenem und fremden Content entsteht. Schließlich heißt es so schön „sharing is caring“. Dabei pinne ich meist 5-10 Pins. Ich bin mir bewusst, dass auch die Uhrzeiten und Wochentage eine Rolle dabei spielen, wie viel Reichweite ein Pin in der ersten Zeit erreicht, aber habe für mich noch kein Tool gefunden, das mir dabei hilft meine Inhalte zu planen, weil ich tagsüber in meinem Beruf keine Möglichkeit habe Pinterest zu pflegen.
Wie viel deines Traffics kommt von Pinterest?
Nicht entscheidend viel. Pinterest macht in etwa 5 % meines Traffics aus. Was mögliche Ursachen für den geringen Wert sind, konnte ich noch nicht herausfinden. Bin aber so ehrlich und gebe zu, dass mein Engagement und meine Aktivität auf Pinterest auch einfach in den letzten Monaten zu gering war, um große Erfolge zu erwarten. Wie überall im Social-Media-Bereich ist Kontinuität eben ein unverzichtbarer Faktor.
Welche Art von Pins kommen bei deiner Community am Besten an?
In der Gesamtschau kommen DIY-Anleitungen zu saisonalen Themen wie beispielsweise Weihnachten sehr gut an. Und außerdem Outfits, die aktuelle Trend-Teile und damit die entsprechenden Begriffe in der Beschreibung beinhalten, wie beispielsweise ein Outfit-Pin mit Karoblazer im letzten Herbst. Generell performen Bilder im Hochformat immer besser als im Querformat.
Welches sind deine drei erfolgreichsten Pins?
Ein Pin zu meinem Outfitpost mit besagtem Karoblazer, ein Pin zu meinem Home-Office und mein Pin zu meinem DIY-Adventskalender. Bunt gemischt also und aus allen Bereichen, die meinen Blog auch widerspiegeln, etwas dabei.
Welche Tools nutzt du für Pinterest?
Aktuell keine. Ich habe bereits ein oder zwei ausprobiert, die mich allerdings nicht überzeugt haben. Ich habe auf meinem Blog einen Hover-Button auf jedem Bild eingebaut, der es meinen Lesern ermöglicht meine Bilder unkompliziert auf ihren Pinnwänden zu pinnen, aber ansonsten bin ich noch auf der Suche nach einem kostengünstigen Tool, das mich bei der Planung und Organisation von Pinterest unterstützt.
Was vermisst du an Pinterest?
Ich vermisse – wie bei allen Social-Media-Plattformen – ein Planungstool. Für Instagram haben sich seit kurzem einige wenige etabliert, Facebook bietet es für Seiten schon lange selbst an, aber auf Pinterest vermisse ich eine solche Funktion. Es ist ansonsten schwer regelmäßig zu pinnen und so zu pinnen, dass interessanter Content dabei kreiert wird. Außerdem glaube ich, dass Pinterest ein klein wenig in die Schiene „Rezept-Suchmaschine“ geraten ist, aus der es schwer ist wieder herauszukommen. Unterhalte ich mich mit Bekannten ist das oft die einzige Art wie sie Pinterest kennen und nutzen, bzw. was sie pinnen. Andere Pins werden beiläufig wahrgenommen, aber nicht langfristig gespeichert.
Liebe Katharina, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast!