1. #SoMeMS (3)-001

Isabelle Romann (Foto: Ek)

Alle reden von Social Media. Auf hohem Niveau wird in Fachkreisen nicht mehr das Ob, sondern meist nur das Wie besprochen. Kleine und mittelständische Unternehmer, die wenig bis keine Erfahrung mit sozialen Netzwerken haben, bleiben hier oft außen vor. Nicht so beim #SoMe-Stammtisch in Münster. Zu der Fragestellung „Social Media – brauche ich das als Unternehmer wirklich?“ luden Norbert „Nordbergh“ Diedrich und Edda Klepp erstmals im Oktober ins Café arte in der Königsstraße ein. Ihre Referentin des Abends: Kommunikationsberaterin Isabelle Romann.

Muss ich mit meinem Unternehmen in den Social Media heutzutage wirklich überall präsent sein? Nein! So lautet die klare Antwort von Isabelle Romann. Entscheidend sei es, wie mit anderen Marketing-Kanälen auch, die Zielgruppe zu erreichen. Um die Frage ad absurdum zu führen, zeigte sie daher gleich zu Beginn einige Grafiken, die die Vielfalt im Bereich der sozialen Netzwerke veranschaulichen. Unmöglich, überall dort  selber mitzumischen – zumindest dann, wenn das eigentliche Geschäft nicht darunter leiden soll.

Funktionen von Social-Media-Profilen

Es stellt sich also die Frage: Wie finde ich die für mein Unternehmen relevanten Kanäle? Eine Möglichkeit, dies herauszufinden, sind die unterschiedlichen Funktionen und damit verbundenen Nutzen, die soziale Netzwerke erfüllen. Hier sind einige im Überblick:

1. Kontaktpflege (B2B, B2C)

Hier fallen gleich mehrere Aspekte darunter. Sei es, dass Sie Geschäftskontakte knüpfen oder Geschäftspartner oder Kunden an sich binden möchten. Auch Kooperationen lassen sich über Social Media schließen. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, zum Beispiel über Facebook oder Xing Veranstaltungen zu organisieren.

2. Marken- und Imagebildung

Social Media können zudem Werkzeug sein, um den eigenen Bekanntheitsgrad zu erhöhen und das eigene Branding voranzutreiben. Über Corporate Blogs oder eigene Fanseiten in sozialen Netzwerken haben Sie die Chance, sich in Ihrem Fachbereich als Experte zu etablieren, indem Sie nicht nur Versprechen formulieren, sondern die entsprechende Expertise gleich mitliefern.

3. Kundensupport

Die Deutsche Bahn macht’s vor: Mittlerweile hat sich herumgesprochen, wie schnell auf Twitter und Facebook Kundenfragen beantwortet werden. Ein eigenes Social-Media-Team ist hier am Werk, das für Gespräche, Diskussionen, Service- und Produktfragen zur Verfügung steht. Hier können Sie sich in punkto Schnelligkeit und persönlicher Ansprache einiges abgucken.

4. Monitoring

Last but not least ist es unabdingbar, dass Sie soziale Netzwerke nutzen, um zu wissen, was über Sie, Ihre Produkte und Ihr Unternehmen gesprochen wird. Sprich: Dass Sie Monitoring betreiben. Das beudetet zum einen, dass Sie Ihre Ziele, die Sie mit Social Media erreichen wollen, ständig überprüfen und gegebenenfalls nachbessern. Es bedeutet aber auch, sich ein detailliertes Bild über den Markt zu machen. Selbst wenn Sie als Unternehmen nicht aktiv eigene öffentliche Social-Media-Profile anlegen, so erlangen Sie doch Kenntnis darüber, welche Trends sich auf dem Markt etablieren und was Ihre (potenziellen) Kunden erwarten.

Hochwertige und relevante Inhalte

Volles Haus. (Foto: Ek)

Volles Haus. (Foto: Ek)

Wenn Sie erst einmal herausgefunden haben, welche Funktion für Sie im Fokus steht und Sie ebenfalls eruiert haben, welche Social-Media-Kanäle Ihre Zielgruppe nutzt, dann stellt sich eine weitere Frage: Welche Inhalte sind nun gefragt?

Auch in Bezug darauf hatte Isabelle Romann einige Tipps parat. Sie können zum Beispiel …

  • Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter vorstellen,
  • besondere Anlässe feiern (Gründung, Jubiläum),
  • Berichte über Messen und Veranstaltungen veröffentlichen,
  • Ihren Arbeitsplatz zeigen,
  • Verlosungen und Umfragen starten,
  • Referenzprojekte posten,
  • Brancheninfos teilen und kommentieren,
  • Produkte präsentieren,
  • Stellenangebote öffentlich machen und
  • Ihre Erfolge präsentieren.

Die Mischung macht’s. Wichtig ist, den Nutzen für Ihre Kunden in den Vordergrund zu stellen. Mit einer hochwertigen Qualität und relevanten Inhalten für Ihre Zielgruppe sind Sie auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.

Ein Tipp zum Abschluss: Erfahrungsgemäß kommen, sobald Sie sich einmal mit der Materie intensiver beschäftigt haben, viele Ideen von allein. Allerdings empfiehlt es sich, um große zeitliche Lücken und versehentliche Wiederholungen zu vermeiden in jedem Fall, einen Redaktionsplan aufzustellen. Dieser beinhaltet sowohl die Themenplanung als auch die Planung der Distributionskanäle, sprich: Was wird wann wo gepostet? Vor allem, wenn mehrere Mitarbeiter die sozialen Netzwerke bespielen, ist so ein Plan Gold wert. Bei bloggerabc finden Sie einen Redaktionsplan zum kostenlosen Download.

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Wir freuen uns sehr, dass der 1. #SoMeMS so großen Anklang fand. Tatsächlich waren bereits wenige Tage vor der Veranstaltung alle Plätze ausgebucht. Im Januar wird es den nächsten Stammtisch in Münster geben. Bis dahin wünschen wir schöne Feiertage und einen guten Rutsch!

Edda Klepp & Norbert „Nordbergh“ Diedrich