Ein Rückblick auf den 4. #SoMeK
Von Martina Rieken
Zum vierten Mal traf sich der Kölner Social Media-Stammtisch #SoMeK am 24. September in der Südstadt in der Bar Six-up. Thema des Abends waren die „Berufsbilder Social Media Manager/in und Community-Manager/in“. Nach einem Impulsreferat von Stefan Evertz (dem Kopf der Kölner Digitalberatung Cortex digital, Organisator zahlreicher BarCamps und Vorstandsmitglied im Bundesverband der Community-Manager, BVCM e.V.) diskutierten wir im kleinen aber feinen Kreis die Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Definitionen dieser beiden Berufe und zogen Praxisbeispiele aus der Runde zum Abgleich heran.
Zunächst ging es um die Unterschiede zwischen den beiden Berufsbildern. Schaut man sich die Anforderungen für Social Media- und Community-Manager in Stellenanzeigen an, so scheint es dort keine klaren Linien zu geben. Aus diesem Grund ist der BVCM dabei, die Berufsbilder anhand von Kompetenzmatrizes klar zu definieren. Zur besseren Orientierung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern soll es im Oktober dieses Jahres dazu bereits ein „Whitepaper“ geben.
Social Media-Manager – Online-Stratege mit Weitblick
Der markanteste Unterschied zwischen den Berufsbildern zeigt sich auf jeweils unterschiedlichen Arbeitsebenen: der strategischen und der operativen. Der Social Media-Manager fokussiert den „übergeordneten strategischen Rahmen für das Social-Media-Management eines Unternehmens“, sagt Evertz. „Er oder sie hat die Aufgabe, die Strategie in diesem Bereich kontinuierlich weiter zu entwickeln.“ Beim Social Media-Manager laufen alle Fäden der Social Media-Aktivitäten eines Unternehmens zusammen. Er oder sie wählt die geeigneten Kanäle aus, bildet intern die Schnittstelle zu allen an der Social-Media-Kommunikation Beteiligten, plant und überwacht sämtliche Aktionen in diesem Bereich.
Community-Manager – Markenbotschafter, Sprachrohr und Online-Feuerwehr
Der Community-Manager agiert im operativen Bereich. „Kernaufgabe ist die direkte Online-Kommunikation mit den Stakeholdern des Unternehmens“, konstatiert Evertz. Der Community- Manager agiert dabei in zwei Richtungen: „Er ist Markenbotschafter des Unternehmens und gleichzeitig Sprachrohr der Kunden.“ Er bewegt sich direkt am Puls der Community, weiß, was sie bewegt, kennt ihre Interessen und führt einen aktiven Dialog mit den Mitgliedern. Sein Input ist dem Social Media-Manager entscheidendes Rüstzeug für die Weiterentwicklung der Gesamtstrategie. Wichtig ist die Rolle des Community-Managers auch in der Krisenkommunikation: Gibt es Probleme, steht er oder sie im Online-Kreuzfeuer und hat die Aufgabe, Brände zu löschen.
Gewagte These. @MartinaRieken: Community-Manager übernimmt eher operative Aufgaben, Social Media-Manager arbeitet eher strategisch #SoMeK
— Sebastian Neumann (@DerNetzwerker) 25. September 2014
Unterschiedlich ist auch das Salär. Tendenziell ist das Gehalt eines Social Media-Managers höher dotiert als das eines Community-Managers. Es gibt derzeit jedoch noch keine Gehaltsrichtlinien oder Durchschnittswerte für die Bezahlung beider Berufsgruppen. Beides hängt stark vom Arbeitgeber und dem Arbeitsumfang der bezeichneten Stellen ab. Bei Community-Managern gehe es ab 25.000 Euro Bruttojahresverdienst los, so Evertz.
Aufgaben: Alles, was mit Internet zu tun hat
In der Praxis verläuft die Trennung der Berufsbilder leider nicht so klar. Nur ein Bruchteil der Unternehmen, die Social Media-Aktivitäten betreiben, kennt die Unterschiede zwischen den Berufsbildern. Dass vielerorts Unklarheit herrscht, zeigte sich auch in der Diskussion der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des #SoMeK-Stammtisches. In der Regel verschwimmen die Aufgabenbereiche beider Berufsbilder. Viele üben sie in Personalunion aus. Wie einer der Teilnehmerinnen des Stammtisches geht es vielen Social Media-Beauftragten heute: Sie wird regelmäßig mit allem beauftragt, „das irgendwie mit Internet zu tun hat“.
Community und Social Media-Manager? Für die Chefin einer #somek Teilnehmerin macht sie halt alles mit der Webseite #seo #marketing #dev — Droid Boy (@boydroid) 24. September 2014
Überlastung, Verärgerung und auch Frustration sind dann langfristig die Folgen. Wie kann man Abhilfe schaffen? Es muss deutlich werden, dass es a) Berufsbilder gibt, die spezifische Aufgaben umreißen und b) Personen, die diese möglichst klar abgegrenzt übernehmen. Im Offline-Leben kommt auch niemand auf die Idee, mit gebrochenen Gliedmaßen statt zum Arzt in die Apotheke zu gehen – obwohl beides mit Medizin zu tun hat.
Die Präsentation von Stefan Evertz zur Definition der Berufsbilder Social Media-Manager / Community-Manager findet ihr hier:
Danke, Peggi, das freut mich! Bin froh, dass das Vine jetzt läuft. Seit dem letzten Update macht mein Handy weitaus weniger Zicken. Bis zum nächsten Stammtisch im November hoffentlich! LG, Martina
Schöner ausführlicher Bericht, danke Martina – hat wieder Spaß gemacht dabei zu sein. Das sieht man auch am Video: gute Laune im Rotlicht… LG Peggi